Traditionsfahren

Traditionsfahren - in Ellwangen dabei

So war es damals als man noch mit der Kutsche und den Pferden  auf Reisen ging, könnte der Beginn eines modernen Märchens sein, ist es aber nicht. Eine alte Fahrtradition lebt beim „Traditionsfahren“ wieder auf. Alte Kutschen, liebevoll restauriert, historische Anspannungen mit alten oder wieder hergerichteten Geschirren und das entsprechende „Outfit“ der Fahrer , Beifahrer und Passagiere lassen eine alte, längst vergangene Zeit, wieder aufleben.

Zeitreise in Ellwangen

In Ellwangen wird diese Zeit wieder lebendig. Mit historischen Kutschen , die zum Auftakt  in einem Kutschenkorso, also einer Streckenfahrt, durch die Stadt fahren, beginnt die Zeitreise.  Gala- und Großgalakutschen, die früher in den Fürstenhäusern vorbehalten waren, Familienfahrzeuge wie Barouche, Landauer oder Victoria, Prunk- und Parkwagen werden ebenso  durch die Innenstadt von Ellwangen fahren, wie Wagen, die in der Landwirtschaft zum Einsatz kamen. Laut wird es allemal, denn Gummi bereifte Räder gab es damals noch nicht, so kündigen sich die Gespanne auf dem Pflaster der Innenstadt durch lautes Gerumpel an. 

Anspannung und Kleidung

Beim Traditionsfahren lebt die alte Tradition wieder auf, dass man sich in den Formen des Auftretens an die Bedeutung des Anlasses anpasst, dies gilt insbesondere für die Kleidung der Fahrer, Beifahrer und Passagiere bei Traditionsgespannen und die Auswahl des passenden Geschirrs und der passenden Pferde. Unweigerlich fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt. Gefahren wird dennoch nach den Richtlinien von Benno von Achenbach. Selbstverständlich passen die Geschirre zum Wagen, ein reines Sportgeschirr zum Gala-Wagen, ein absolutes „no-go“. Alte , gebrauchsfähige Geschirre sind fast nicht erhältlich, Restaurierungen sehr teuer. So werden häufig Geschirre nach alten Vorbildern nach gebaut und Originalbeschläge angefertigt. Alle Geschirre müssen für den öffentlichen Verkehr zugelassen sein. Bei der Kutsche ist es meist nicht anders,historische , fahrbereite Kutschen sind meist unbezahlbar und nicht auf dem Markt. Für die Restaurierung sind jedoch Farbe und Polsternägel selten ausreichend.

Wettbewerbe in Ellwangen

Neben dem Kutschenkorso und Präsentation der Gespanne auf dem Festivalgelände findet ein Traditions-Geschicklichkeits-Fahr-Wettbewerb  und ein Tradtions-Fahr-Wettbewerb (Gespannkontrolle) statt.  Bei der Gespannkontrolle erfolgt die Präsentation nach Weisung der Richter im Schritt und Trab. Die Bewertung von  10 bis 0 erfolgt für den Gesamteindruck des Gespannes, Verhältnis Wagen zu Pferden, Erscheinungsbild, Einklang zwischen den Farben des Wagens oder der Kleidung von Fahrer, Beifahrer und Passagieren.
Darüber hinaus werden die Pferde , das Geschrr und der Wagen bewertet.

Beim Geschicklichkeitsfahren muss ein Parcours auf dem Fahrplatz gefahren werden. Bewertet wird nach Fehlern und Zeit.

So wird eine Disziplin des Fahrsports erstmalig bei einem Bundespferdefestival dabei sein.