TREC

Ausreiten oder Ausfahren, das Naturerlebnis mit dem Partner Pferd, interessiert viele Pferdefreunde. Zu wenig ist leider noch bekannt, dass sich auch auf diesem Gebiet Wettbewerbe finden, in denen erworbene und trainierte Fertigkeiten unter Beweis gestellt werden können. Wettbewerbe im Orientierungsreiten und -fahren stehen allen pferdebegeisterten Menschen offen, unabhängig von der Pferderasse und davon, ob sie mit Pferden schon seit der Jugend verbunden sind oder erst im Erwachsenenalter zur Familie der Pferdefreunde stoßen.

Eine Möglichkeit sind Wettbewerbe im Orientierungsreiten nach den Regeln der Internationalen Föderation für Pferdesport-Tourismus (FITE ).

In dieser kombinierten Prüfung geht es um die „Techniken im Wanderreiten“. Die Teilnehmer müssen sich mit Karte und Kompass im Gelände orientieren und mit ihren Pferden geländebezogene Aufgaben für Rittigkeit, Geschicklichkeit und Gehorsam absolvieren.

„TREC“ ist vor gut 30 Jahren in Frankreich mit dem Ziel entstanden, professionelle Wanderreit-Führer auszubilden und zu qualifizieren. Daher kommt auch die Abkürzung TREC aus dem Französischen (Techniques de Randonnée Equestre de Compétition) und ist diese Wettbewerbsform besonders in den romanischen Ländern beliebt. Neben Frankreich sind das vor allem Italien und Spanien.

Der Wettbewerb

Das Kernstück der kombinierten Prüfung ist der Orientierungsritt mit Tempovorgaben

(„parcours d’ orientation et de régularité“ – P.O.R.). Die Prüfung beginnt im „Kartenraum“, wo eine Wegstrecke in 20 Minuten präzise von der offiziellen in die eigene Karte übertragen werden muss. Danach geht es auf die Strecke, die abschnittsweise in einem vorgegebenen Tempo zu bewältigen ist. Neben der Orientierung nach Karte in fremdem Gelände ist also die besondere Herausforderung, zu jedem Zeitpunkt möglichst genau die Durchschnittsgeschwindigkeit einzuhalten, und das bergauf und bergab ebenso wie in der Ebene. Dazu gehören viel Tempogefühl, ständige Konzentration, Erfahrung und natürlich auch Training.

Nach einer Verfassungsprüfung steht die Rittigkeitsprüfung („maîtrise des allures“ –M.A.) auf dem Programm. Hier müssen die Pferde in einer zwei Meter breiten Gasse 150 Meter geradeaus im Galopp so langsam und im Schritt so schnell wie möglich vorgestellt werden.

Die letzte Teilprüfung ist ein Geländeritt („parcours en terrain varié“ – P.T.V.), in demsich Naturhindernisse und Geschicklichkeitsaufgabenfinden, die einem auf jedemAusritt begegnen können, z.B. Springeneines Baumstammes und einer Hecke,Durchquerung einer Furt, steile Auf- undAbstiege im Sattel und an der Hand,

Überwindung eines Grabens. Dabei geht es stets um die harmonische und flüssige Bewältigung der gestellten Aufgabe.

Die FITE und internationale Wettbewerbe

Internationale Wettbewerbe im Orientierungsreiten werden nach dem Regelbuch der Internationalen Föderation für Pferdesport-Tourismus (Fédération Internationale de Tourisme Equestre – FITE) durchgeführt.

Die FITE wurde 1975 gegründet und hat ihren Sitz in Frankreich.

Zur Zeit sind 16 nationale Organisationen für Pferdesport-Tourismus Mitglied der FITE, aus Andorra, Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Kanada, Niederlanden, Österreich, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Spanien und den USA .

Ziele der FITE:

Zusammenarbeit der Nationalen Organisationen für Pferdesport-Tourismus(O.N.T.E.) auf internationaler Ebene. Förderung der verschiedenen Formen des Pferdesport-Tourismus und deren Bekanntheit weltweit. Organisation von internationalen Wettbewerben. Erarbeitung der notwendigen Regeln (Règlement).

Das FITE -Regelbuch ist bei der FN, Abteilung Umwelt und Pferdehaltung, erhältlich, ebenso eine Informationsmappe für Veranstalter, die TREC -Wettbewerbe durchführen wollen.

Alle zwei Jahre finden im Wechsel eine Europa- bzw. Weltmeisterschaft statt, bei der die beste nationale Mannschaft und der Einzel-Europa-/Weltmeister ermittelt werden. Die Organisation der Meisterschaft wird jeweils einer nationalen Organisation für Pferdesport-Tourismus übertragen, die durch die FITE ausgewählt wird.

Außerdem gibt es den Europa-Cup mit einer jährlichen Rangliste sowie offene Europameisterschaften für Junioren/Junge Reiter (16 bis 21 Jahre alt).

Teilnahmeberechtigt sind Reiter/Innen (ab 16 Jahren), die einem Reitverein angeschlossen sind.

Das Mindestalter der Pferde beträgt 6 Jahre.

Die Nominierung erfolgt durch die FN, nachdem sich die Paare Reiter/Pferd auf Sichtungen qualifiziert haben.